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Der Verein „#we_do! – Ombudsstelle Film- und Fernsehen“ setzt sich für mehr Fairness und gegen Belästigung, Diskriminierung und Gewalt in der Film- und Fernsehbranche in Österreich ein.
Die Ombudsstelle Film und Fernsehen #we_do! ist die zentrale Anlaufstelle für alle, die in der Film- und Fernsehbranche Diskriminierung, Belästigung, Machtmissbrauch oder Gewalt erlebt oder beobachtet haben.
Wir bieten vertrauliche und unabhängige Beratung, die sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert.
Unsere Beratung ist kostenlos und auf Wunsch anonym.
Wir hören zu, stärken und unterstützen und das in einem geschützten Rahmen, der Unabhängigkeit und Vertraulichkeit garantiert.
Der Bereich der Beratung wird von Daniel Sanin (psychosozialer Berater, Gewaltpräventionsexperte) und Alexandra Eitzinger (Sozialarbeiterin und Deeskalationstrainerin mit einem Master in Sozialwirtschaft) verantwortet. Beide verfügen über langjährige Erfahrung in der psychosozialen Beratung, Gewaltprävention und Awareness-Arbeit im Kulturbereich.
Um nachhaltige Veränderungen in der österreichischen Filmbranche zu erreichen, braucht es Wissen, Haltung und Handlungskompetenz.
#we_do! bietet praxisnahe Trainings, Schulungen und Weiterbildungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Film- und Fernsehbranche abgestimmt sind.
Unsere Formate richten sich an Vertrauenspersonen, Führungskräfte, Crews und Organisationen und verbinden Fachwissen aus dem Gewaltschutz mit der Realität am Set.
Umfang von 8 Stunden (2 Stunden online + 6 Stunden offline)
Kosten: 350 Euro pro Person
Hinweis: Wir möchten sicherstellen, dass die Ausbildung zugänglich bleibt. Für bestimmte Fälle bieten wir auf Anfrage einen reduzierten Betrag von 200 Euro an.
Kurzformate von 10-30 Minuten zu Awareness, Fürsorgepflicht und Teamkultur
Auf Anfrage
Macht, Verantwortung und Kommunikation in Führungsrollen
Kosten: 450 Euro pro Teilnehmer*in, findet ab 12 Personen statt
Strategien und Handlungssicherheit für Betroffene und Zeug*innen
Auf Anfrage
Alle Formate sind interaktiv gestaltet und werden laufend angepasst und weiterentwickelt.
Die Säule Fort- und Weiterbildung wird gestaltet von unseren Trainer*innen:
Prävention ist im Sinne des Full-Circle-Prinzips im Gewaltschutz (siehe unten) der Schlüssel zu einer sicheren und respektvollen Arbeitskultur.
#we_do! entwickelt strukturierte Präventionsmaßnahmen, Voraussetzungen für Schutzkonzepte und Mindeststandards, die helfen sollen, Diskriminierung, Machtmissbrauch und Gewalt zu erkennen, vorzubeugen und fairere Rahmenbedingungen zu schaffen.
Wir binden dabei relevante Akteur*innen der österreichischen Filmbranche ein und stimmen uns mit den zentralen Förderstellen ab, um keine Doppelstrukturen zu schaffen und praxisnahe Tools und Materialien zu erstellen.
Ziel ist es, dass Schutz und Verantwortung nicht von Einzelpersonen abhängen, sondern systematisch in Organisationen verankert werden.
Zu unseren Präventionsangeboten zählen:
Die Ombudsstelle Film und Fernsehen stellt klare, praxisnahe Informationen zur Verfügung, um Orientierung zu schaffen und Bewusstsein für respektvolle, sichere Arbeitsumgebungen zu stärken. In unserem Downloadbereich finden sich Materialien wie Leitfäden, Checklisten, Handlungsempfehlungen und Hintergrundwissen rund um Prävention, Intervention und Verantwortlichkeiten in der Film- und Fernsehbranche.
Mit diesen Ressourcen unterstützen wir Produktionen, Teams und Einzelpersonen dabei, Situationen besser einzuordnen, wirksame Maßnahmen umzusetzen und langfristig ein bewusstes, achtsames Miteinander zu fördern.
Die Ombudsstelle Film und Fernsehen arbeitet nach dem Grundsatz, dass alle Schritte ausschließlich im Einvernehmen mit den betroffenen Personen gesetzt werden. Unser Ziel ist es, Betroffene zu stärken, ihnen Orientierung zu geben und gemeinsam jene Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die für ihre individuelle Situation sinnvoll und sicher sind.
Es gibt Fälle, in denen weitere Schritte außerhalb unserer eigenen Zuständigkeit notwendig oder hilfreich sein können. In solchen Situationen bieten wir eine qualifizierte Weiterverweisung an: Wir informieren verständlich über mögliche Anlaufstellen, besprechen gemeinsam Optionen und unterstützen Betroffene dabei, selbstbestimmt zu entscheiden, wie sie weitergehen möchten.
Arbeiterkammer Wien
https://wien.arbeiterkammer.at/index.html
Tel.: +43 1 501 65
Gewerkschaft Younion
https://www.younionfilm.at/
Tel.: +43 1 31316 8300
office@younionfilm.at
Wirtschaftskammer Österreich – Fachverband Film- und Musikwirtschaft
https://www.wko.at/oe/gewerbe-handwerk/film-musikwirtschaft/start
Tel.: +43 5 90 900 3012
Gleichbehandlungsanwaltschaft
https://www.gleichbehandlungsanwaltschaft.gv.at/unser-angebot/diskriminierung-was-kann-ich-tun.html
Tel.: 0800 206 119
vera* Vertrauensstelle für Betroffene von Gewalt & Belästigung in Kunst, Kultur oder Sport
http://vera-vertrauensstelle.at
Tel.: +43 1 39 39 900
kontakt@vertrauensstelle.at
Kriseninterventionszentrum Wien
https://kriseninterventionszentrum.at
Tel.: +43 1 406 95 95
Frauenhelpline gegen Gewalt 24/7
http://www.frauenhelpline.at/
0800 222 555
frauenhelpline@aoef.at
Notruf bei sexueller Gewalt
http://www.frauenberatung.at/
Tel.: +43 1 523 22 22
notruf@frauenberatung.at
Männerberatung
https://www.maenner.at/
+43 1 603 28 28
info@maenner.at
Die Ombudsstelle Film und Fernsehen #we_do! ist eine unabhängige Einrichtung, die Betroffene stärkt und gleichzeitig strukturelle Veränderung in der Branche fördert.
Sie wurde 2025 als eigenständiger Verein gegründet, um die bisherige Anlauf- und Beratungsstelle, die 2019 ins Leben gerufen wurde, dauerhaft abzusichern und ihre Arbeit auf stabile Beine zu stellen.
#we_do! arbeitet an der Schnittstelle von Gewaltschutz, Arbeitsrecht und Filmproduktion – getragen von einem interdisziplinären Team aus Jurist*innen, Psychologinnen, Sozialarbeiter*innen, Filmschaffenden und Trainer*innen.
Unser Ziel ist eine faire, sichere und respektvolle Arbeitskultur in der österreichischen Film- und Fernsehbranche.
Unsere Arbeit ruht auf sechs Säulen: Beratung, Fort- und Weiterbildung, Prävention, Vernetzung, Bewusstseinsbildung und Konfliktklärung.
Die Ombudsstelle ist unabhängig, vertraulich, parteilich im Sinne der Betroffenen – und offen für alle, die Verantwortung übernehmen wollen.
#we_do! arbeitet nach einem ganzheitlichen Verständnis, wie er sich z. B. im Full Circle Approach aus dem Bereich des Gewaltschutzes bewährt hat.
Wir betrachten Gewaltprävention, Beratung und Weiterbildung nicht als getrennte Bereiche, sondern als Teile eines zusammenhängenden Systems, eines Kreislaufs des Gewaltschutzes, in dem jede Ebene die nächste stärkt.
Im Zentrum steht die Überzeugung, dass nachhaltiger Schutz nur gelingt, wenn individuelle Erfahrungen aus der Bearbeitung von einzelnen Fällen systematisch in strukturelle Veränderungen einfließen.
Deshalb folgt die Arbeit der Ombudsstelle einem sogenannten Full Circle Approach: einem kontinuierlichen Prozess von Zuhören, Verstehen, Lernen und Umsetzen.
Jede Beratung beginnt mit dem konkreten Erleben einer oder mehreren betroffenen Person(en) oder von Zeug*innen.
In vertraulichen Gesprächen werden Vorfälle aufgearbeitet, Handlungsoptionen besprochen und Wege zur Entlastung eröffnet.
Diese Arbeit dient in erster Linie dem Schutz und der Stärkung der Betroffenen – sie ist aber auch ein Spiegel für strukturelle Probleme, die innerhalb der Branche sichtbar werden.
Durch systematische Dokumentation und anonymisierte Auswertung dieser Erfahrungen entsteht wertvolles Wissen darüber, wo Risiken bestehen, welche Dynamiken Gewalt begünstigen und welche Schutzmechanismen funktionieren oder fehlen.
Dieses Wissen fließt direkt in die Trainingsarbeit der Ombudsstelle ein.
In Workshops, Schulungen und Ausbildungsprogrammen werden die Erkenntnisse aus der Beratungspraxis übersetzt und durch die Vermittlung von Fachwissen, Haltung und Handlungskompetenz ergänzt.
Führungskräfte, Vertrauenspersonen und Teams lernen, wie sie Verantwortung übernehmen, Grenzen wahren und eine respektvolle Arbeitskultur aktiv mitgestalten können.
So entsteht ein Prozess des kollektiven Lernens: Erfahrungen aus der Praxis und aus einzelnen Fällen werden zum Ausgangspunkt für Bewusstseinsbildung und Kompetenzaufbau in der gesamten Branche. Denn es wird deutlich – es handelt sich dabei nicht um Einzelfälle sondern um strukturelle Probleme.
Langfristig mündet dieses Wissen in konkrete präventive Maßnahmen.
Auf Basis der Erkenntnisse aus Beratung und Weiterbildung entwickelt die Ombudsstelle Mitarbeiter*innenschutzkonzepte, branchenspezifische Mindeststandards und Richtlinien, die rechtlich fundiert und gleichzeitig praxistauglich sind. Und das Ganze unter Einbindung aller relevanten Akteur*innen, damit die Szene auch in Lösungen für die Szene eingebunden wird.
Prävention bedeutet für uns außerdem, Verantwortung in die Strukturen selbst zu integrieren – in Förderlogiken, Produktionsprozesse und Führungsaufgaben.
Durch diesen kontinuierlichen Austausch zwischen Beratung, Fortbildung und Prävention entsteht ein dynamischer Lernprozess:
Einzelne Fälle führen zu Erkenntnissen, Erkenntnisse zu Schulungen, Schulungen zu strukturellen Veränderungen – und diese wiederum in Zukunft
im besten Fall zu weniger Einzelfällen
aber zumindest dazu, dass für betroffene Personen ein Umfeld geschaffen wird, wo klar ist, dass sie sich wehren können oder wo Bystander*innen wissen, welche Möglichkeit der Bystander-Intervention möglich sind.
So schließt sich der Kreis und alle Schritte davor können laufend evaluiert und angepasst werden.
Der Full Circle Approach steht für eine Kultur des Lernens und der Verantwortung.
Er macht sichtbar, dass Gewaltschutz nicht bei einzelnen Vorfällen beginnt oder endet, sondern ein lebendiger Kreislauf ist, getragen von Menschen, die bereit sind zuzuhören, zu reflektieren und Strukturen zu verändern.
Vertrauliche Anliegen bitte direkt an Beratung:
beratung@ombudsstellefilm.com
Allgemeine Anfragen:
office@ombudsstellefilm.com
Fort- und Weiterbildung:
training@ombudsstellefilm.com
Prävention:
praevention@ombudsstellefilm.com
Presseanfragen:
Valerie Besl
vielseitig | kommunikation
presse@ombudsstellefilm.com